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Reichmannshausen, Kuratie St. Georg

Komplett von Wald umgeben, zwischen den Haßbergen im Norden, dem Main im Süden, Schweinfurt im Westen und Haßfurt im Osten, liegt Reichmannshausen auf der Hochfläche des Schlettach bei ca. 350 m über dem Meeresspiegel. Das Dörflein ist der nordöstlichste Ortsteil der Großgemeinde Schonungen, zählt aber pastoral seit 2004 zur Pfarreiengemeinschaft Schweinfurter Röhn. Von den z.Zt. 449 Einwohnern Reichmannshausens, gehören 340 der katholischen und 53 der evangelischen Kirche an.

Die höchste Erhebung ist der “Hirschkopf“ mit seinen 394 m über NN. Das raue Klima im Vergleich zum Maintal mag der Grund gewesen sein, diesem Gebiet den Namen „Schweinfurter Rhön“ zu geben.

Der Kern des Dorfes ist geprägt von fränkischen Gehöften, teils in unverputztem Fachwerkbau und wird von der Kirche mit dem Julius-Echter-Turm überragt. Die Ortskirche ist dem Hl. Georg geweiht, sein Patrozinium wird jährlich am 23. April gefeiert.

Mit seiner Abgeschiedenheit, seiner Ruhe und seinem Waldreichtum ist Reichmannshausen ein erholsamer Ort und war in früherer Zeit sogar als Wald-Luftkurort bekannt. Reichmannshausen ist beteiligt am Projekt Seestern und mit markierten Rundwander- oder Fahrradwegen an das Naherholungsgebiet Ellertshäuser See, im Schweinfurter Oberland angeschlossen.

Unsere Kirche

Wann das erste Dorfkirchlein errichtet wurde, kann nicht ergründet werden. Schriftstücke der Pfarrei Wettringen von 1612 berichten, dass in Reichmannshausen der Kirchturm neu aufgebaut worden ist. Das Register der Juliusbauten im Ordinariatsarchiv in Würzburg spricht von einer Turmerhöhung im Jahre 1607. Das Langhaus wurde 1690 neu errichtet und vergrößert. In der Pfarreigeschichte von Aidhausen ist 1663 vermerkt: „Reichmannshausen hatte schon in den ältesten Zeiten eine Kirche.“

Die prachtvolle Innenausstattung stammt zum großen Teil aus dem im Zuge der Säkularisation abgebrochenen Benediktinerkloster Theres. 1807 hat die Gemeinde die beiden Seitenaltäre und die 1722 durch den Würzburger Bildhauer Balthasar Ersterbauer geschaffene Barockkanzel ersteigert.

Der klassizistische Hochaltar wurde 1788 durch den Hofheimer Bildhauer Karl Alberth gefertigt. Die Altarbilder zeigen in der Mitte den Kirchenpatron St. Georg, links den hl. Sebastian und rechts den hl. Laurentius, den 2. Patron der Kirche. Die Altarbilder wurden ebenso wie die 14 Kreuzwegbilder vom einheimischen Kunstmaler Martin Stühler geschaffen.

Die beiden Seitenaltäre stammen aus der Werkstatt von Johann Peter Wagner, die beiden Altarblätter von Maria und Josef schuf der bekannte Schweinfurter Maler Conrad Geiger im Jahre 1805.

Beachtenswert ist auch das älteste Kunstwerk, der bereits um 1600 entstandene Taufstein aus Muschelkalk mit einer Darstellung der Taufszene Christi auf dem Deckel des Taufbeckens.

Winfried Braun

Unsere Geschichte

Die Anfänge unseres Dorfes können zeitlich nicht genau bestimmt werden. Wahrscheinlich wurde Reichmannshausen vom 6 km nördlich gelegenen Königsgut Wettringen aus besiedelt. Ein erster urkundlicher Beleg stammt von 1293, als der damalige Fürstbischof von Würzburg dem Kloster Mariaburghausen den Besitz einer Hofstelle in Reichmannshausen bestätigte.

Das Dorf gehörte bis 1626 zum Sendbezirk der Urpfarrei Wettringen und wurde ab diesem Zeitpunkt ebenso wie Wettringen der neu geschaffenen Pfarrei Aidhausen zugeordnet. Da der Filiale Reichmannshausen nur jeder vierte Gottesdienst zustand und diese Regelung oft nicht einmal mit jedem fünften Gottesdienst eingehalten wurde, richtete man ein Gesuch um jeden dritten Gottesdienst nach Würzburg, zunächst ohne Erfolg.

1720 wurde durch eine Stiftung des verstorbenen Würzburger Domkapitulars Carl Freiherr von Ostein der Grundstein für eine Kaplanei in Reichmannshausen gelegt. Da der Aidhäuser Pfarrer mit einer Abtrennung nicht einverstanden war und er den Kaplan für Reichmannshausen nicht angemessen unterbringen wollte, verfügte das Bistum die Zuordnung der Filiale Reichmannshausen zur Pfarrei Ebertshausen. Das Stiftungsgeld musste ebenfalls übergeben werden. Am 3. November 1723 wurde Johannes Gregorius Heimb zum ersten Kaplan für Reichmannshausen ernannt. Mit Stiftungsurkunde vom 29. August 1735 wurde die Kaplanei Reichmannshausen offiziell begründet. Mit dem Tod von Kuratus Hermann Olkus im Jahre 1964 endete die Zeit der Kapläne in Reichmannshausen. Einige Jahre wurden wir noch von Ruhestandspriestern versorgt, dann ging die Seelsorge wieder auf das Pfarramt Ebertshausen über. Seit 2004 wird Reichmannshausen durch das Seelsorgeteam der Pfarreiengemeinschaft Schweinfurter Rhön betreut.

Winfried Braun

Pfarrhaus und Jugendraum

Die Räumlichkeiten in unserem Pfarrhaus können für Familienfeste bis ca. 35 Personen angemietet werden. Eine vollausgestattete Küche inklusive Geschirr und Tischwäsche steht zur Verfügung.

Mietpreise: 1 Tag 60 Euro, 1/2 Tag 30 Euro, 1 Abend 20 Euro

Wir bitten um rechtzeitige Anmeldung bei Sonja Räth (Tel.: 09526-9500999)

Der Jugendraum wird hauptsächlich für Treffen der Ministranten genutzt, steht aber selbstverständlich auch als Treffpunkt für die Reichmannshäuser Jungend zur Verfügung. Neben einem, mit Sitzgruppe und Tischen ausgestatteten, großzügigem Aufenthaltsraum, steht auch eine kleine Küche zur Verfügung.

Gegen eine Kaution von 30,- kann der Raum auch für Feiern von Kindern und Jugendlichen genutzt werden.

Rauchen und Alkoholkonsum ist nicht gestattet.

Kontakt über: Yvonne Anderson (Tel.: 09526-980589)

Traditionelle Wallfahrt nach Vierzehnheiligen

Wallfahren nach Vierzehnheiligen war auch den Menschen in der Vergangenheit schon immer ein inneres Bedürfnis. Kriegsereignisse, Not und sicherlich auch persönliche Sorgen haben die Menschen immer wieder nach Vierzehnheiligen geführt. So sind Wallfahrten aus Reichmannshausen seit 1870 belegt.

1988 wurde die Reichmannshäuser Fußwallfahrt nach Vierzehnheiligen wieder neu belebt. Seit dieser Zeit ist sie ein Höhepunkt im Kirchenjahr. Viele Menschen aus den Nachbarortschaften und der Pfarreiengemeinschaft nehmen an ihr teil.

Die Wallfahrt beginnt immer am Freitag nach dem Fest Fronleichnam um 10.00 Uhr in Reichmannshausen. Am Samstag kommen die Wallfahrer am späten Nachmittag in Vierzehnheiligen an. Der absolute Höhepunkt ist dann der abendliche Gottesdienst in der Basilika mit anschließender Lichterprozession. Am darauffolgenden Montag werden die Pilger gegen 16.00 Uhr in Reichmannshausen von den Daheimgebliebenen herzlichst empfangen und können die Wallfahrt gemeinsam bei Kaffee, Kuchen und einer Brotzeit ausklingen lassen.

Sternwallfahrt nach Altenmünster

Bis 2015 pilgerten wir jährlich zum Wirkungsort des seligen Liborius Wagner nach Altenmünster. Dort hatte er seine erste Pfarrstelle während des Dreißigjährigen Krieges. In der damals, vom Dorfherr bestimmten, protestantischen Gemeinde, bemühte sich Wagner, in einer Zeit, in der es keine religiöse Toleranz gab, um den Ausgleich der Konfessionen. Als aber die schwedische Armee nach Mainfranken einrückte, musste Wagner fliehen. Er versteckte sich im alten Schulhaus zu Reichmannshausen, wurde dort aber am 4.12.1631 gefangen genommen und auf Schloss Mainberg gebracht. Man versuchte ihn dort vom katholischen Glauben abzukehren, aber Wagner weigerte sich standhaft. Schließlich wurde er unter unsäglichen Folterungen zu Tode gemartert.

Liborius Wagner wurde 1974 selig gesprochen.

Alle umliegenden Ortschaften führten am Sonntag nach Christi Himmelfahrt eine Sternwallfahrt zu einem Gottesdienst nach Altenmünster durch.

Johanniskapelle

Im Jahre 1982 ließen Dr. Robert Hofmann und seine beiden Schwestern auf einem Grundstück am nordwestlichen Ortsausgang die Johanneskapelle errichten.

Baumeister war der gebürtige Reichmannshäuser Ernst Henneberger. Der aus Granit gearbeitete Altar wurde vom Steinmetz B. Hippold aus Bad Königshofen geschaffen.

Der Raum ist mit Kopien von Werken Tilman Riemenschneiders ausgestattet, die der Bildhauer Lothar Bühner aus Bad Neustadt gefertigt hat.

Die Pieta aus der Zeit um 1700 stammt aus der Dorfkirche St. Georg.

Heute wird immer an Fronleichnam und Maria Himmelfahrt ein Gottesdienst im Freien an der Kapelle zelebriert.