Eine Besonderheit unserer Pfarrei, ist die auf der ersten Empore thronende Rensch Orgel, welche die einzige im Dekanat Schweinfurt ist. Sie wurde am 13. April 2008 von em. Weihbischof Helmut Bauer feierlich eingeweiht.
Die ursprüngliche Orgel wurde in der Münchner Orgelbauwerkstatt W. Siemann geschaffen. Es folgten mehrere Umbauten. Bis zur Erweiterung der Empore 1974 stand die Siemann Orgel auf der ersten Empore. Im Zuge dessen wurde sie, damit mehr Sitzplätze entstehen, auf die zweite (kleinere) Empore verlegt.
2008 im Zuge der Kirchenrenovierung (außen und innen), setzte die Kirchengemeinde mit der Hilfe der Orgelbaufirma Rensch den gequetschten Orgelklängen ein Ende. Die Orgel wurde abgebaut und fachmännisch restauriert. Sie wurde um 60 cm erhöht und erhielt wieder ihren ursprünglichen Standort, auf der ersten Empore.
Die neue Rensch-Orgel besitzt 16 klingende Register, verteilt auf drei Werke:
Hauptwerk (1. Manual):
Prinzipal 8‘ (*),
Octave 4‘,
Octave 2‘,
Salicional 8‘,
Bourdon 8‘ (*),
Flauto dolce 4‘ (Wechselregister),
Mixtur IV 1 1/3‘,
Trompete 8‘
Positiv (2. Manual):
Holzflöte 8´ (*)
Flauto dolce 4´ (Wechselregister)
Nasard 2 2/3´(Vorzug),
Sesquialter I/II 2 2/3´+ 1 3/5´
Flautio 2´
-Tremulant-
Pedal:
Subbass 16‘ (*),
Octavbass 8‘,
Gedecktbass 8‘ (Oktavtransmission aus Subbass)
Koppeln:
I/P, II/P; II/I
(*) Diese Register wurden ganz oder teilweise aus der Vorgängerorgel übernommen.
Gedanken des Orgelbaumeisters zur neuen Orgel
Die neue Orgel in der Kath. Pfarrkirche St. Margareta ist das erste Instrument aus unserem Hause im Bereich des Dekanates Schweinfurt – also eine Premiere für uns und daher etwas ganz Besonderes. Ich möchte deshalb voranschicken, dass wir uns mit der Ebertshausener Gemeinde freuen, diese neue Orgel einweihen zu dürfen und ich möchte mich an dieser Stelle ganz herzlich für die vertrauensvolle und gute Zusammenarbeit sowohl mit der Gemeinde, als auch mit dem Orgelsachverständigen, Herrn Rainer Aberle, bedanken.
Als wir vor fast zwei Jahren die Ausschreibung erhielten und uns auf den Weg in die Kirche machten, fanden wir eine unter die Decke, auf der zweiten Empore eingekeilte Orgel vor. Der Prospekt stammte aus der Münchner Werkstatt W. Siemann, dieser wurde aber durch die Versetzung auf die obere Empore von der Orgelbauwerkstatt Hochrein aus Münnerstadt stark verändert. Die Ausschreibung des Orgelsachverständigen gab nun vor, ein neues, klanglich am süddeutsch-italienischen Barockstil orientiertes Instrument unter Verwendung des klassizistischen Orgelprospektes zu entwickeln, welches wieder auf die erste Empore gestellt werden sollte, um auch genügend Höhe für die gewünschten Pfeifen zu erhalten. Dieser Aufgabe stellten wir uns gerne.
Wir arbeiteten einen Prospektentwurf aus, der zum einen das vorhandene Gehäuse um ca. 60 cm in der Höhe streckte, zum anderen ein Untergehäuse für die Orgel vorsah, in dem die gesamte Technik der mechanisch konzipierten Orgel unterzubringen war. Die vorher gedrungen wirkenden Prospektpfeifen hatten so bei nahezu gleichem Durchmesser ihre natürliche Klanglänge wieder und die Proportion der Orgel wurden so in ein ästhetisches Verhältnis gerückt.
Anlage der Orgel: Im neuen Untergehäuse wurde mittig der 2-manualige Spieltisch untergebracht, die Registerzüge wurden links und rechts angeordnet. Im Hauptgehäuse befindet sich das Hauptwerk und Positiv auf sogenannten durchschobenen Laden. Dadurch konnte eine einhenklig, hängende direkte Spieltraktur gebaut werden, mit höchster Präzision und Sensibilität. Nach einem Stimmgang wurde unterständig tiefgestellt das Pedal untergebracht. Die Windanlage und Gebläse befinden sich im Untergehäuse der Orgel. Sämtliche Pfeifen und Mechanikteile sind gut zugänglich, eine wichtige Voraussetzung für eine lange störungsfreie Lebensdauer der Orgel.
Heute zeigt sich die neue Orgel in ihrer ganzen Größe und Klangfülle. So ein Orgelwerk, wie es nun in St. Margaretha steht, enthält eine große Vielfalt von Klangmöglichkeiten gegensätzlicher Art. Die Disposition der Orgel macht die auf dem Papier deutlich – hören und beurteilen muss dies jeder selbst.
Mir bleibt noch, allen zu danken, die zum Gelingen dieses Werkes beigetragen haben, für das angenehme Arbeitsklima, das sich nun im Klang der Orgel widerspiegelt, und vor allem für die gute und fruchtbare Zusammenarbeit mit allen Beteiligten.
Ich wünsche der Ebertshausener Kirchengemeinde zu jeder Gelegenheit und Notwendigkeit immer begeisterte und fähige Organisten, die durch das Instrument inspiriert werden und dadurch immer wieder Raum für spanende Begegnungen mit immer neunen Klang- und Aussagemöglichkeiten dieser schönen Orgel schaffen.
Christhard Rensch, Orgelbaumeister