Üchtelhausen liegt in einer Senke, deren Höhe sich vom Höllental (ca. 322 m ü. NN) bis zum sogenannten Fuchsberg (ca. 407 m ü. NN), der nördlich der Kapelle liegt, erstreckt. Damit ist auch das zum Teil wesentlich rauere Klima im Vergleich zu den übrigen Gemeinden im Landkreis zu erklären. Mit ca.1200 Einwohnern ist Üchtelhausen der größte Ortsteil der Gemeinde Üchtelhausen. Das Rathaus und der Bauhof befinden sich im zentral gelegenen Hesselbach. Unsere Flächengemeinde liegt in der sogenannten „Schweinfurter Rhön“, nordöstlich von der Industriestadt Schweinfurt und bildet somit das Tor zum Schweinfurter Oberland. Sie ist die waldreichste Gemeinde im Landkreis Schweinfurt und bietet beste Erholung und Sportaktivitäten in einer gesunden Natur.
Unsere Kirche
1520 wird erstmals von einer Kirche in Üchtelhausen berichtet, wahrscheinlich ein Holzkirchlein. 1593 wird der Kirchturm „von Grund aus gebauet und die Kirche renoviert und bedacht“. 1725 wurde die Kirche erweitert. Der Hochaltar wurde 1750 in Poppenhausen erworben. Die Kanzel im Rokokostil wurde 1772 vom Bildhauer Paulus Zehr aus Königshofen geschaffen.
Zwischen Alt- und Neubau steht der Taufstein aus dem Jahre 1571 mit einem wohl viel älteren Sockel.
Kirchenneubau
Am 8. September 1985 wurde der Grundstein (geschaffen vom einheimischen Bildhauer Peter Vollert) für den Neubau gelegt. Der Anbau entstand auf der Mittelachse der alten Kirche nach Süden und musste in den steilen Hang eingefügt und angepasst werden. Die Verbindung des historischen Kirchenraumes zum Erweiterungsbau wurde durch drei bogenförmige Öffnungen in der Südlichen Längswand geschaffen, sodass an hohen kirchlichen Festtagen die beiden Kirchenräume einen gemeinsamen liturgischen Raum bilden.
Der Turm musste zur statischen Sicherung mit neuen Fundamenten unterfangen und gesichert werden. Die Metallfenster sind isolierverglast, innen mit künstlerisch gestalteter Bleiverglasung versehen. Die Entwürfe dafür schuf Kunstmaler Curd Lessig aus Würzburg. Die Gestaltung des Altarraumes oblag dem einheimischen Bildhauer Peter Vollert, dem eine würdige Ausstattung gelungen ist.
In der neuen Kirche finden wir wertvolle Kreuzwegbilder von Johann Peter Herrlein aus dem Jahre 1783. Diese waren schon in der alten Barockkirche vorhanden. Die Muttergottesstatue aus Holz war ebenfalls bereits in der alten Kirche vorhanden und stammt von Otto Sonnleitner aus Würzburg. Der Fußboden ist einheitlich aus Burgpreppacher Sandsteinen ausgelegt. Die Gesamtplanung der Außenanlagen erfolgte in Abstimmung mit den Planungen der politischen Gemeinde.
(aus „Geschichte des Dorfes und der Lokalkaplanei von 1986“ von Franz Warmuth)
Unsere Geschichte
Einen ersten Hinweis auf eine bestehende Kirche gibt die Erwähnung eines „Heiligengartens“ 1490. Ein erstes Gotteshaus findet man in einer Urkunde vom 4. Juni 1520.
Zwei Kirchenpatrone geben der Kirche ihren Namen: St. Jakobus der Ältere und St. Katharina. Man weiß nicht, wie die Kirchenpatrone zustande kamen.
Die Wallfahrt nach Santiago de Compostella in Nordwestspanien zum Hl. Jakobus lässt bei dem Großteil der Kirchen keine exakten Schlüsse zu, ob auch eine kleine Kapelle hoch oben am Berg, bei der ersten urkundlichen Erwähnung des Ortes 1194, an einer Pilgerstraße lag. Zumal Üchtelhausen ja nicht mit einer Durchgangsstraße verbunden ist. Vielmehr ist anzunehmen, dass von den Benediktiner-Mönchen in Schweinfurt die Jakobusverehrung auf das Land getragen wurde und damit die erste Dorfkirche zum Hl. Jakobus errichtet wurde.
Vor die gleichen Probleme stellt uns auch das Patrozinum der Hl. Katharina. Sie war der Legende zufolge eine Jungfrau königlichen Geschlechts aus Alexandrien, die im Kerker ihre Wächter zum Christentum bekehrte. Dargestellt wird sie mit einem zerbrochenen Rad, das mit Zacken versehen ist. Ihr Fest wird am 25. November gefeiert, das des Hl. Jakobus am 25. Juli.
Ende des 18. Jahrhunderts wird in einem Salbuch beschrieben:
Üchtelhausen blieb bis 1683 Filiale der Pfarrei Schonungen. Erst als sich die Gläubigen weigerten nach Schonungen zu gehen und stets nach Hausen oder Mainberg auswichen, wurde am 21. Mai 1683 die Filiale von Schonungen abgetrennt und nach Hausen eingepfarrt. Erst im Zuge der Gründung der Pfarreiengemeinschaften wurde dies geändert.
Eine Gründungsurkunde der Lokalkaplanei existiert aus dem Jahre 1869: „Der derzeitige Localkaplan zu Uechtelhausen, welcher dortselbst den Gottesdienst und die geistlichen Unterrichtungen nach den allgemeinen kirchlichen und den speciellen Diözesan-Vorschriften zu besorgen hat, steht unter der Aufsicht und Leitung des Pfarrers zu Hausen“.
(entnommen aus „Dorfchronik von 1994“ von Franz Warmuth)
Bauwerke
Franz Warmuth aus Bad Kissingen, der anlässlich des 800-jährigen Dorfjubiläums 1994 eine Dorfchronik erstellte, hat sehr intensiv nachgeforscht.
1520 wird erstmals von einer Kirche in Üchtelhausen berichtet. 1593 wird der Kirchturm „von Grund aus gebauet und die Kirche renoviert und bedacht“.
Man vermutet deshalb, dass bis dahin nur ein Holzkirchlein bestand.
Zwei steinerne Urkunden aus dem Jahre 1614 und 1687 befinden sich jetzt an den Innenwänden der Alten Kirche. Hier nennt man das Jahr 1687 als Baudatum des Langhauses. Aus diesem Jahr sollen auch die Stuckaturen an der Decke stammen. Der Schlussstein am gotischen Westeingang trägt die Jahreszahl 1613. Darüber befand sich das Wappen von Fürstbischof Julius.
1725 wurde die Kirche erweitert.
Der Hochaltar wurde 1750 in Poppenhausen erworben. Das einst dazugehörige Altarbild des Hl. Josef von Johann Peter Herrlein aus Kleineibstadt, ist leider verloren gegangen. Der Künstler des heutigen Bildes von der Kreuzigung Christi ist bedauerlicherweise unbekannt. Neben den gedrehten Säulen stehen die beiden Kirchenpatrone, St. Jakobus und St. Katharina von Joh. Paulus Zehr. Die beiden Seitenaltäre (links die hl. Familie und rechts Mutter mit Kind) schuf Bildhauer Johann Sebastian Barnabas Pfaff aus Obertheres im Jahre 1787.
Die Kanzel im Rokokostil wurde 1772 vom Bildhauer Paulus Zehr aus Königshofen geschaffen. Vier Putten mit den Symbolen der vier Evangelisten am Korpus. Auf dem Schalldeckel thront Christus mit der Weltkugel.
Im Mittelfenster der Langhauswand befinden sich Glasmalereien mit Symbolen der vier Evangelisten. Gegenüber finden wir drei Figuren: von links die Mutter Gottes, sowie Joachim und Anna, die Eltern Mariens.
Zwischen Alt- und Neubau steht der Taufstein aus dem Jahre 1571 mit einem wohl viel älteren Sockel.
Im Zuge der Kirchenerweiterung im Jahre 1985/86 wurden der Hauptaltar, die Nebenaltäre, die Kanzel usw. von der Fa. Benkert aus Sulzthal restauriert.
Die noch vorhandene Kommunionbank (nach dem II. Konzil ausgebaut) wird wieder eingebaut. Die Brüstung an der Empore und die neue kleine Orgel werden dementsprechend angepasst.
Wallfahrts-Standarte 14 Nothelfer, von 1843; St. Katharina, die Kirchenpatronin, zählt zu den 14 Nothelfern. Von einer Bruderschaft oder einer Wallfahrt nach Vierzehnheiligen ist aber nichts bekannt.
Die Glocken
Die älteste Glocke – Ton c“ – , Gewicht: 314 kg, Durchmesser 76 cm, Datum: 21.11.1925, Bronzeglocke Inschrift: „Süßes Herz Mariä sei unsere Rettung“, gestiftet von Wohltätern der Gemeinde Üchtelhausen.
Die größte Glocke – Ton g“, Gewicht: 656 kg, Durchmesser: 105 cm, Datum: 18.11.1949, Briloner Sonderbronce Inschrift: (Vorderseite) „Christus, dem König“ 1949, (Rückseite) „Wer aus der Wahrheit ist – hört auf meine Stimme“
dritte Glocke – Ton b“ Gewicht: 392 kg, Durchmesser: 88 cm, Datum: 18.11.1949, Briloner Sonderbronce Inschrift: (Vorderseite) „St. Katharina“ 1949, (Rückseite) „In großer Notzeit – schütze uns!“
vierte Glocke – Ton es“ Gewicht: 170 kg, Durchmesser: 60 cm, Datum: 24.8.2007 Inschrift: (Vorderseite) St.Jakobus mit Kirche (von P.Vollert entworfen) „St.Jakobus“ und „Danke“, (Rückseite) „Ich bin der Weinstock – ihr seid die Reben“ gestiftet von Kuratus Emil Heßdörfer im September 2007
Kirchenneubau
Am 8. September 1985 wurde der Grundstein (geschaffen vom einheimischen Bildhauer Peter Vollert) für den Neubau gelegt. Vom Landesamt für Denkmalpflege bekam man die Erlaubnis, den Erweiterungsbau aus der Mitte der 20er Jahre abzubrechen und die fehlende Westwand wieder herzustellen. Die Verbindung des historischen Kirchenraumes zum Erweiterungsbau wurde durch drei bogenförmige Öffnungen in der Südlichen Längswand geschaffen, so dass an hohen kirchlichen Festtagen die beiden Kirchenräume einen gemeinsamen liturgischen Raum bilden. Eine völlige Öffnung des alten Kirchenraumes zum Anbau war nicht möglich, dadurch wäre der geschlossene Raumeindruck des barocken Raumes verloren gegangen. Der Anbau entstand auf der Mittelachse der alten Kirche nach Süden und mußte in den steilen Hang eingefügt und angepasst werden.
Die Sakristei mit den Nebenräumen ist seitlich angefügt und wurde mit einem Pyramidendach versehen. Der Turm musste zur statischen Sicherung mit neuen Fundamenten unterfangen und gesichert werden. Auch der Dachstuhl bedurfte umfangreicher Reparaturarbeiten. Das Dach wurde mit naturroten Kirchen-Bibern, der Turmhelm altdeutsch mit Naturschiefer eingedeckt. Die Metallfenster sind isolierverglast, innen mit künstlerisch gestalteter Bleiverglasung versehen. Die Entwürfe dafür schuf Kunstmaler Curd Lessig aus Würzburg. Bei entsprechendem Sonnenstand wirken die Farben besonders intensiv. Die Gestaltung des Altarraumes oblag dem einheimischen Bildhauer Peter Vollert, dem eine würdige Ausstattung gelungen ist:
Der Altartisch mit Ähren und Weintrauben, die Symbole für Brot und Wein. Der Ambo mit den aus Holz geschnitzten Feuerzungen, den sieben Gaben des hl. Geistes. Im Zentrum der Sakramentsaltar mit dem Tabernakel in Bronze. Auf dem Buch mit den sieben Siegeln ruht das Lamm. Symbole aus der „Geheimen Offenbarung“. Altar, Sakramentshaus, Ambo und Sedilien (Sitzgruppe) sind aus Burgpreppacher Sandstein geschaffen. Über dem Altar hängt ein triumphierender Christus in Bronze, ebenfalls aus der Werkstatt Peter Vollerts. In der neuen Kirche finden wir wertvolle Kreuzwegbilder von Johann Peter Herrlein aus dem Jahre 1783. Diese waren schon in der alten Barockkirche vorhanden. Die Muttergottesstatue aus Holz war ebenfalls bereits in der alten Kirche vorhanden und stammt von Otto Sonnleitner aus Würzburg.
Die Heizung der Gesamtanlage erfolgt von der Heizzentrale des oberhalb gelegenen Pfarrheims, sie ist als Fußboden- bzw. Wandflächenheizung ausgelegt. Der Fußboden ist einheitlich aus Burgpreppacher Sandsteinen ausgelegt. Die Gesamtplanung der Außenanlagen erfolgte in Abstimmung mit den Planungen der politischen Gemeinde. Die Sandsteine für die neue Stützmauer vor den Parkplätzen stammen aus dem abgebrochenen früheren Anbau.
Die Orgel
Unsere Orgel stammt vom Orgelbauer Norbert Krieger aus Retzbach und wurde 1986 zur Kirchenerweiterung angeschafft. Das Hauptwerk hat eine Höhe von 6,30 m. Die Orgel hat 27 Register und gehört zur Gruppe der Schleifladenorgeln. Die kleine Orgel (seit 1986) ist ebenfalls eine Schleifladenorgel. Ausgestattet mit 1 Manual und 1 Pedalwerk, 7 Registern sowie mit einer mechanischen Spiel- und Registertraktur.
Die Glasfenster
Jakobus
- Jesus mit Jakobus und Bruder Johannes am See Genesareth
- Jakobus d.Ä. predigt. Im Hintergrund das Volk in einer Landschaft
- Mitte: Überlebensgroße Figur des Hl. Jakobus d.Ä. im Pilgergewand mit Stab, Wasserflasche, Tasche und Muschel.
- Die Verklärung Jesu mit Moses und Elias; im Vordergrund Petrus, Johannes und Jakobus
- Ölbergszene: ein Engel reicht Jesus den Kelch; Petrus, Johannes und Jakobus
- Enthauptung des Heiligen
Katharina
- Taufe der Hl. Katharina
- Verlobung der Hl. Katharina mit dem himmlischen Bräutigam
- Mitte: Überlebensgroße Figur der Hl. Katharina mit zerbrochenem Rad und Schwert; ein Engel mit einer weißen Scheibe und Taube symbolisiert die Reinheit der Heiligen
- Das Rad steht in Flammen
- Die Enthauptung der Heiligen
(aus „Geschichte des Dorfes und der Lokalkaplanei von 1986“ von Franz Warmuth)